Das über 40 Jahre alte Schätzlerbad wird grundlegend saniert. Rund sechs Millionen Euro fließen in Edelstahlbecken und eine neue Technik. Dafür ruht der Badebetrieb bis auf den Naturweiher. Die Bauarbeiten auf dem Gelände der Freizeitanlage laufen seit Oktober und liegen voll im Zeitplan, informiert Ilona Forster, Vorsitzende des Schwimmvereins. Mit Ausnahme einiger weniger jüngerer Anlagenteile wird die Technik fast vollständig erneuert. Die neuen Pumpen wälzen dann das Wasser bodennah um, was vor allem zu einer Beruhigung des Wassers beitrage. Ende Juni werden die neuen Edelstahlbecken erwartet. Ein Edelstahlbecken gibt es seit 25 Jahren: das des Wellenbads. Die bisherigen Gehwegplatten werden ressourcenschonend weitgehend wiederverwendet, sandgestrahlt und mit neuen Fliesen umsäumt.
Im Oktober diesen Jahres, also nach genau einem Jahr, soll die Maßnahme abgeschlossen sein. "Nächstes Jahr im Mai wird dann in neuem Glanz geöffnet", ist sich Forster sicher. Mitglieder des Schwimmvereins müssen deshalb heuer keine Beiträge entrichten. Wer aufs Gelände möchte, zahlt Eintritt – egal ob Mitglied oder Nichtmitglied: Eine Einzelkarte für Erwachsene kostet 2 Euro, die Saisonkarte 40 Euro. Jugendliche zwischen 7 und 17 Jahren zahlen einen Euro und für die Saisonkarte 20 Euro. Kinder bis 6 Jahre haben freien Eintritt. Für manchen allerdings ist schon das offenbar zu viel.
Spaziergang im Freibad?
Einige Camper sollen sich über die Eintrittspreise geärgert haben, weil in der Gebühr für Nicht-SV-Mitglieder bisher immer der Eintritt ins Bad enthalten war. Forster kann dies nicht verstehen. Sie verweist auf das 18 Hektar große Gelände, das schließlich gepflegt und saubergehalten werden müsse. Dafür brauche es Personal, das Geld koste. Auch über die Frage mancher Leute, ob sie auf dem Gelände spazieren gehen könnten und deswegen keinen Eintritt zahlen wollen, kann die Schwimmvereins-Chefin nur den Kopf schütteln. "Wir sind ein Freibad", und in anderen Freibädern wie Pleystein oder Windischeschenbach könne man schließlich auch nicht spazierengehen. Corinna Runge ist im Schwimmverein eine der Verantwortlichen für den Campingplatz. Ihr sind kaum Beschwerden zu Ohren gekommen. Das Areal habe 60 Plätze für 4 Personen, von maximal 240 Gästen dürften es höchstens 2 bis 3 Nörgler gegeben haben. "Das ist immer die gleiche Leier."
In den sozialen Medien kündigen immer wieder ehemalige Stammgäste an, dem vormals geliebten Bad nun den Rücken zu kehren. Seit Jahren sei der Betrieb nun eingeschränkt, beschwert sich einer. Gegenüber Oberpfalz-Medien will sich allerdings niemand eingehender dazu äußern. Unmut soll es vor einiger Zeit über eine nicht lokalisierbare Geruchsentwicklung gegeben haben. An den Erdarbeiten oder am Weiher könne dies jedoch nicht liegen, betont Forster. Schließlich kontrolliere das Gesundheitsamt die Wasserqualität regelmäßig. Vermutlich sei der Geruch von benachbarten Feldern gekommen, auf denen Gülle ausgebracht worden war.
Wasserprobe entnommen
Beim Gesundheitsamt Weiden-Neustadt/WN jedenfalls sind keine Beschwerden eingegangen, informiert Landratsamts-Pressesprecherin Claudia Prößl auf Nachfrage von Oberpfalz-Medien. Derzeit prüfe die Behörde bei allen Badegewässern die Wasserqualität. Wasserproben würden entnommen und im Labor überprüft. Ein Hygienekontrolleuer habe vergangenen Montag auch Proben aus dem Naturweiher im Schätzlerbad entnommen. "Das Ergebnis wird dann wie immer auf der Homepage eingetragen. Dem Kontrolleur sind keinerlei Probleme aufgefallen: Weder ein unangenehmer Geruch noch optische Auffälligkeiten. Auch das Umfeld war sauber. Es waren auch Schwimmer vor Ort, die sich nicht beschwert oder bei ihm nachgefragt haben."
Kürzlich besuchte die Stadtratsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen das Schätzlerbad. Obwohl viele Freunde der Freizeitanlage offenbar verärgert sind, wollte die Delegation nicht nachtarocken, sondern nach vorn schauen, hieß es in einer Pressemitteilung. "Wir können sehr froh sein, dass wir in die Saison 2023 mit einem tollen, für Jahrzehnte sanierten Bad starten können", sagte Laura Weber. Die Grünen-Stadträte erneuerten außerdem ihre Forderung, das Bad so früh wie möglich in der Saison zu öffnen (Anfang Mai), wenn es das Wetter zulasse, und so spät wie möglich zu schließen (Ende September). Bei vielen anderen Freibädern in der Region sei die Saison länger als in Weiden.
Sanierungsarbeiten im Schätzlerbad
- Gesamter Beckenbereich wegen Sanierungs- und Renovierungsarbeiten der Bäderbecken und Anlagen gesperrt und nicht zugänglich
- Baden nur im Naurweiher möglich
- Alle anderen Bereiche sind erreichbar und können genutzt werden
- Baumaßnahme soll im Oktober abgeschlossen sein
- Wiedereröffnung der kompletten Freizeitanlage Mitte Mai 2023 geplant
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