Der französische Pianist Bertrand Chamayou gastierte am Sonntagvormittag in der Max-Reger-Halle. Vor seinen Auftritten beim "Le Musicales de Normandie" und beim "Menuhin-Festival" im schweizerischen Gstaad war es gelungen, ihn zu einer Matinée zu verpflichten. Was den 200 Besuchern geboten wurde, war Klavierkunst in Perfektion. Bertrand fand als Siebenjähriger sein Talent für das Piano. Bei ihm von "tanzenden Fingern" zu sprechen, ist schlicht untertrieben. Mit nahezu überirdischen Tonfolgen und Akkorden verschmilzt er mit dem Steinway-Flügel.
Das Repertoire umfasste Charakterstücke von Franz Liszt und Maurice Ravel. Reizvoll war die Gegenüberstellung ähnlicher Stücke: Ravels Wasserspiele "Jeux d'eau" und Liszts glitzernde Fontänen in "Les jeux d'eaux à la Villa d'Este" oder die Glockenklänge in Ravels "La vallée des cloches" und in Liszts "Les cloches de Genève". Aus der Sammlung "Années de pèlerinage" über Reiseerfahrungen von Liszt spielte Chamayou "Il Penseroso - Der Nachdenkliche" und das Triptychon "Venezia e Napoli". Am Konzertende freute sich so mancher Zuhörer mit "Endlich wieder Kultur!" über dieses Live-Erlebnis.
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