Vier Jugendliche wollen es von Weiden bis nach New York schaffen - mit einem Fitness-Riegel. Zwischenstationen sollen Würzburg und München sein. Die vier "Geschäftsführer" Jonas, Fabian, David und Elias, allesamt Zehntklässler am Weidener Augustinus-Gymnasium, haben ihr Unternehmen "Biogy Bite" an die Marktspitze gebracht. Ihr Umsatz: zig Millionen Euro.
Natürlich ist das alles fiktiv. Abgesehen vom Weg nach New York, Dort landet nämlich, wer das bayernweite Schul-Planspiel "Play the Market" gewinnt. Es geht darum, schon während der Schulzeit Unternehmergeist zu wecken und zu lernen, was es bedeutet, eine Firma zu führen. Den Wettbewerb zu gewinnen, ist nun wirklich nicht einfach. Rund 1500 Schüler nehmen jedes Jahr seit 1992 teil. Unter die besten 90 nach fünf Runden haben es die vier Augustinus-Schützlinge immerhin schon geschafft, das reicht fürs Halbfinale am 24. und 25. Juni. "In der ersten Runde haben wir noch nicht so Bescheid gewusst, danach hat es richtig Spaß gemacht", sagt Elias Gallersdörfer.
Faktor Umwelt immer wichtiger
Konkret funktioniert der Wettbewerb jedes Jahr so: Es gibt ein Produkt, das für alle teilnehmenden Teams dasselbe ist. Vor einigen Jahren war es ein Fahrrad, heuer eben der Bio-Energie-Vitamine-Riegel. Den gilt es nun zu vermarkten und zu verkaufen. Über ein Programm im Internet sind die Schüler für alles zuständig. Von der Werbung über Kostenkalkulation und Rohstoffhandel bis hin zur Verantwortung für Mensch und Umwelt. Im Endeffekt ist es ein Computerspiel, in dem die Spieler möglichst viele Punkte holen müssen, um zu gewinnen.
Natürlich nehmen meist auch andere Schulen aus Stadt und Landkreis an dem Wettbewerb teil. So erfolgreich wie das Augustinus war heuer aber niemand. Die FOS sowie das Kepler Gymnasium und die Gymnasien in Eschenbach und Neustadt/WN schickten in diesem Jahr keine Schüler ins Firmen-Rennen. Auch die sieben Jung-Unternehmerinnen vom Elly-Heuss-Gymnasium qualifizierten sich nicht fürs Halbfinale. Dort stehen nun die beiden Zweier-Teams Jonas/Fabian und David/Elias. Sie holten stets weit mehr als 90 von 100 Punkten pro Runde.
In Würzburg wird es international
Im Halbfinale in Würzburg wird das Spiel für sie noch einmal komplexer. Im Stile eines neuen Schwierigkeits-Levels kommt der internationale Markt hinzu, es geht also auch um den Export des Riegels. Zudem, erklärt der Projektbetreuer am Augustinus, Markus Fellner, hätten die Schüler an den beiden Tagen deutlich weniger Zeit, um auf Marktentwicklungen zu reagieren. Nur die besten neun Teams ziehen ins Finale im Juli in München ein. Schüler des Kepler-Gymnasiums scheiterten dort vor ein paar Jahren knapp. Sie wurden Zweite und verpassten den großen Preis.
Dem Sieger-Team winkt das Ticket in den "Big Apple", für eine Woche nach New York City. "Auf jeden Fall eine interessante Stadt, die ich gern mal sehen würde", findet Elias. Vielleicht klappt es mit einer Reise schneller als gedacht.
Das Planspiel "Play the Market"
- Schul-Wettbewerb in Bayern zu strategischem, wirtschaftlichem Denken und Unternehmensführung
- 36.500 Teilnehmer seit 1992, jährlich etwa 1500 Schüler
- Teilnahme ab der 10. Klasse in Zweier- oder Dreier-Teams
- Gefördert u.a. durch das Bayerische Wirtschaftsministerium
- Fünf Spielrunden ("Geschäftsjahre") vor dem Halbfinale (24./25. Juni) und Finale (20.-22. Juli)
- Bewertet werden: Gewinn sowie soziale und ökologische Verantwortung
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