Auf der Großbaustelle der Pestalozzi-Mittelschule läuft es im Moment rund. Dem Erweiterungsbau mit Klassenzimmern (Bauabschnitt 2), der gerade als Riegel im Süden des Bestandsbaus durch die Baufirma Mickan, Amberg, hochgezogen wird, fehlen noch zwei Stockwerke. „Die Rohbauarbeiten sind im Plan“, bestätigen Bauleiter Christian Gruber von Architekten Greßmann Söllner, Regensburg, und der städtische Bau- und Planungsdezernent Oliver Seidel. Sie bringen am Donnerstag die Mitglieder des Bau- und Planungsausschusses vor Ort auf den aktuellen Stand. „Wenn der Rohbau so weiterläuft, dann sind wir hier Ende Juni fertig. Im September machen wir die Hülle dicht“, hofft Seidel.
Durch geschicktes Zusammenlegen der weiteren Bauabschnitte 3 bis 5 (Sanierung Altbau, Turnhallenneubau und Abbruch der alten Turnhalle) könnte laut Bauleiter Gruber eventuell eine frühere Fertigstellung des Projekts bis Ende 2027 möglich sein. „Wir bemühen uns zumindest“, gibt Baudezernent Seidel sich vorsichtig optimistisch. Die bisherigen Planungen sehen eher für 2028/29 ein Ende der Maßnahmen vor.
Auch Schulleiter freut sich
Künftige Schülergenerationen dürfen sich auf ein zeitgemäßes, modernes und barrierefreies Schulhaus freuen. Vom Charme des über 80 Jahre alten Gebäudes dürfte dann nicht mehr viel übrig sein. Auch Schulleiter Robert Wittmann freut sich, dass „sich es vorwärts geht“. Da falle es leichter, den Baulärm zu ertragen.
Im Sommer 2025 soll der Erweiterungsbau stehen. Dann ziehen die Schüler aus den Container-Klassenzimmern und dem Bestandsbau in den Neubau um und die Sanierung des Altbaus kann beginnen, erläutert Seidel. Die Container würden dann abgebaut und der Albert-Schweitzer-Schule für die Ganztagsbetreuung zur Verfügung gestellt. „Damit recyceln wir die Container, die wir aus Wiesau übernommen haben, ein drittes Mal. Das ist auch ein Beitrag zur Nachhaltigkeit.“
Lamellen gegen Sonnenlicht
Beim kleinen Rundgang durch die späteren Klassenräume im Neubau erfährt der Bauausschuss mehr über die Ausgestaltung des Gebäudes. So verbindet auf der Nordseite ein Flur alle Zimmer. Vom Neubau aus gelangen Schüler und Lehrer über wenige Stufen und barrierefreie Rampen oder einen Aufzug in den Altbau. Großflächige Fenster lassen viel Licht in die Klassenzimmer, was allerdings auf der Südseite auch für „heiße“ Sommer sorgen könnte, wie mancher Stadtrat anmerkt. Für eine Beschattung werden Lamellen sorgen, beruhigt Gruber. Über Schächte in den Räumen bzw. in der Klinkerfassade würden die Innenräume belüftet. Versorgungsleitungen und Kabel verschwinden unter abgehängten Decken. Die Pfosten-Riegel-Fassade habe außen Alu- und innen Holzelemente. Die Fenster ließen sich zum Teil öffnen. Zu deren Reinigung können sie mit einem Hubwagen von der Südseite aus angefahren werden, sagt Christian Gruber. „Das ist auch zugleich die Feuerwehrzufahrt.“
Bereits 1990 sei das Architekturbüro Greßmann Söllner mit den ersten Planungen für eine „neue“ Pestalozzi-Mittelschule beauftragt worden. Das Großprojekt wurde einstmals mit 19 Millionen Euro veranschlagt. Dann explodierten die Kosten und der Betrag kletterte auf rund 45 Millionen Euro, Stand heute. „Das liegt auch an den veränderten Raumordnungen und Anforderungen, die sich seit der Vorstudie für den Bau und dem Stadtratsbeschluss 2020 ergeben haben“, erklärt Baudezernent Seidel. Weitere Überraschungen sollte es keine mehr geben.
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