ONETZ: Zwei Spiele 2023 in der Fußball Bayernliga Nord, zwei Niederlagen. Ein klassischer Fehlstart der DJK Gebenbach?
Kai Hempel: Ja, ergebnistechnisch auf jeden Fall. Da haben wir uns etwas anderes vorgestellt. Dass die zwei Spiele maximal unglücklich gelaufen sind, das müssen wir so hinnehmen. Bei der Niederlage in Donaustauf können wir uns nicht viel vorwerfen. Aber am Mittwoch beim 0:3 gegen ATSV Erlangen ist so vieles zusammen gekommen.
ONETZ: Waren die Niederlagen verdient?
Kai Hempel: Nein, in Donaustauf hätten wir auf jeden Fall etwas holen müssen. Da waren wir 70 Minuten die bessere Mannschaft. Gegen Erlangen ist in den entscheidenden Momenten alles gegen uns gelaufen. Wir haben vorne die Möglichkeiten, selbst in Unterzahl bekommen aber den Ball nicht über die Linie. Wir haben ein bisschen Ladehemmung.
ONETZ: Und das beste Wetter war's auch nicht am Mittwoch ...
Kai Hempel: Im Nachhinein wäre es cleverer gewesen, das Spiel abzusagen. Es war bei diesen Wetterverhältnissen eine Schlammschlacht. Unser Platz ist komplett ramponiert, ich weiß nicht, ob in den nächsten Wochen da was geht. Wir versuchen trotzdem, das nächste Spiel durchzuziehen.
ONETZ: Am Mittwoch ist es auch nicht besonders toll gelaufen ...
Kai Hempel: Wir bekommen gleich mit der ersten Möglichkeit des Gegners das Gegentor, ein paar Minuten später bekommt Jan Fischer die Rote Karte.
ONETZ: War der Platzverweis berechtigt?
Kai Hempel: Es war vorher ein klares Foul an uns. Dann reagiert Jan Fischer ein bisschen über, geht hinterher. Er trifft den Gegenspieler von der Seite. Das war meiner Meinung nach kein brutales Foul. Aber die Schiedsrichterin wertet es als Revanchefoul. Sie kommt aber nach dem Spiel zu uns, und sagt, dass es ihr leid tut, dass sie die Szene falsch eingeschätzt hat. Das hilft uns aber überhaupt nicht weiter.
ONETZ: Drei Frauen bildeten am Weltfrauentag das Schiedsrichtergespann im Spiel gegen den ATSV Erlangen ...
Kai Hempel: Mann oder Frau, das ist mir egal, wer pfeift. Aber ein Schiri sollte eine gewisse Linie im Spiel haben. Wir sind von Erlanger Seite zweimal böse von den Beinen geholt worden. Salah El Berd wird am Strafraum von hinten umgemäht, Jonas Lindner erhält im Mittelfeld die Kante. Wenn sie uns die Rote Karte gibt, muss sie mindestens einen von Erlangen auch runterstellen. Das ist das, was mich ärgert. Nicht die Tatsache an sich, dass sie Rot gezeigt hat. Das kann man vertreten. Aber dann muss sie mit gleichem Maß messen. Trotzdem, wir haben in Unterzahl noch gut gespielt. Aber wir kriegen den Ball nicht ins Tor.
ONETZ: Im Spiel in Donaustauf hat Dominik Haller Rot gesehen. Berechtigt?
Kai Hempel: Gelb wäre für seine Äußerungen okay gewesen. Aber das war nicht spielentscheidend, das war in der 90. Minute. Der Schiedsrichter hat da keinen Einfluss aufs Spiel genommen, wir haben schon selbst verloren. Aber: Rot war völlig übertrieben, das sieht man auch daran, dass er anschließend auch nur für ein Spiel gesperrt wurde.
ONETZ: Das war das am Mittwoch gegen Erlangen ...
Kai Hempel: Ja, Dominik Haller hat uns brutal gefehlt. Damit ist schon Einfluss auf ein Spiel genommen worden. Und natürlich die Rote Karte am Mittwoch. 70 Minuten in Unterzahl bei Dauerregen, 0:1 hinten. Da wird es natürlich schwer.
ONETZ: Am Samstag steht das nächste Spiel an, daheim gegen Don Bosco Bamberg.
Kai Hempel: Wir werden unsere Lehren aus der Partie am Mittwoch ziehen. Als wir das Nachholspiel gegen FC Eintracht Bamberg wegen Schneefalls absagen mussten, haben wir schon ein bisschen Druck bekommen, dass wir spielen sollen wegen des engen Terminplans. Dann haben wir uns am Mittwoch entschieden, dass wir es durchziehen. Ganz klar: Eine falsche Entscheidung. FC Eintracht Bamberg hat gegen Würzburg wieder abgesagt, obwohl sie jetzt drei Spiele weniger haben. Wir haben am Mittwoch nicht nur auf dem Platz sondern auch neben dem Platz sehr viel dazu gelernt. Jetzt schauen wir nur noch auf uns. Wir sind für unser Schicksal selbst verantwortlich.
Kommentare
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.