Füchse Duisburg reisen euphorisiert zum Über-Gegner Blue Devils Weiden

Weiden in der Oberpfalz
14.03.2023 - 13:55 Uhr
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Das Saisonziel wurde mit dem Erreichen der Play-offs übertroffen. Zum Auftakt der Serie in der Eishockey-Oberliga formulieren die Nordrhein-Westfalen als Außenseiter ein klares Ziel – und setzen in der Oberpfalz auf reiselustige Anhänger.

Mark Heatley trug in der vergangenen Spielzeit noch das Trikot der Blue Devils. Mit den Füchsen Duisburg kehrt er jetzt in den Oberliga-Play-offs zurück nach Weiden.

Es hat durchaus etwas von "David gegen Goliath", wenn die Blue Devils Weiden im Play-off-Achtelfinale der Eishockey-Oberliga ab kommendem Freitag auf die Füchse Duisburg treffen. Hier der souveräne Meister der Süd-Staffel, der mit dem klar formulierten Ziel Aufstieg in die DEL2 in die heiße Saisonphase startet. Dort der Aufsteiger aus der Oberliga Nord, der mit Platz acht und dem Erreichen der Play-offs sein ursprüngliches Saisonziel Klassenerhalt bereits übertroffen hat.

"Für uns waren die Pre-Play-offs gegen Hamm schon die Zugabe, die Play-off-Serie gegen Weiden ist daher die Zugabe der Zugabe. Wir gehen ohne Druck und selbstbewusst in diese Serie, wenngleich wir natürlich schon sehr realistisch einschätzen können, dass da jetzt ein ganz dicker Brocken auf uns wartet", sagte Dirk Schmitz, der mit dem Niederländer Alexander Jacobs das Trainerteam bei den Duisburgern bildet, gegenüber Oberpfalz-Medien.

Insiderwissen von Mark Heatley

Obwohl die Füchse-Verantwortlichen noch keine Zeit fanden, sich intensiv auf die Best-of-5-Serie und die Spielweise sowie Stärken und Schwächen der Blue Devils vorzubereiten, hat sich auch bis ins Ruhrgebiet herumgesprochen, welche Ziele in der Oberpfalz verfolgt werden. "So wie Weiden besetzt ist, sind die Blue Devils nicht nur gegen uns der große Favorit, sondern auch für den Aufstieg in die DEL2", sagte Schmitz, der zugleich als Sportlicher Leiter bei den Füchsen fungiert.

Trotz der klaren Rollenverteilung sind die Nordrhein-Westfalen weit davon entfernt, im Duell mit den Oberpfälzer Riesen schon von vornherein klein beizugeben. Eine akribische Vorbereitung samt intensivem Videostudium und Insiderinformationen von Stürmer Mark Heatley, der in der Schlussphase der vorigen Spielzeit noch das Trikot der Blue Devils trug, sollen die Voraussetzungen dafür schaffen, dass zumindest eine kleine Überraschung für den Außenseiter drin ist. "Wir wissen, dass wir defensiv sehr gut stehen müssen und unsere Torhüter gute Tage brauchen. Aber selbst dann wird es in einer Serie über fünf Spiele noch immer sehr, sehr schwierig. Vielleicht können wir uns zumindest ein zweites Heimspiel ergattern", formulierte Schmitz das Duisburger Ziel.

Mehrere Busse nach Weiden

Mut macht den Füchsen auch ein Spiel gegen die Hannover Scorpions, die die Nord-Staffel analog zu den Blue Devils im Süden dominierten: "Diese Partie ging trotz großer personeller Probleme nur mit 2:3 in der Overtime verloren. Da haben unsere bravourösen Jungs gezeigt, wozu sie in einzelnen Partien fähig sind." Durch die beherzten Auftritte des Aufsteigers sprang der Funke vom Eis auch auf die Ränge über, im entscheidenden Pre-Play-off-Spiel gegen die Hammer Eisbären peitschten über 2000 Fans ihre Mannschaft zum 5:2-Erfolg. Im ersten Heimspiel am Sonntag gegen Weiden rechnen die Duisburger zwar nicht mit einer ausverkauften Hütte, die Pre-Zero-Rheinlandhalle fasst 3800 Zuschauer, doch Schmitz hält es durchaus für denkbar, dass zumindest die 3000er-Marke geknackt wird.

"Auch für das erste Spiel am Freitag in Weiden wurden einige Busse in die Oberpfalz gechartert. Für die Daheimgebliebenen wird es zudem ein Public-Viewing im Stadion geben", beschreibt der Duisburger Coach die Füchse-Euphorie an der Wedau. Für die Blue Devils war es im Sinne einer reibungslosen Vorbereitung wichtig, dass der Trainingsbetrieb trotz des Gewerkschaftsstreiks bei den Stadtwerken Weiden am Dienstag nicht beeinflusst war. Jetzt liegt es an der Truppe von Coach Sebastian Buchwieser, dass die Hochstimmung beim "Duisburger David" nicht die gut 570 Kilometer herüberschwappt – zum "Weidener Goliath" in die Oberpfalz.

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Hintergrund:

Das sind die Füchse Duisburg

  • Oberliga Nord: Als Aufsteiger aus der Regionalliga West gelang in der laufenden Spielzeit der achte Platz
  • Pre-Play-offs: 2:1-Sieg gegen die Hammer Eisbären
  • Statistik: 56 Spiele, 24 Siege (5 nach Verlängerung), 32 Niederlagen (10 nach Verlängerung), 188:204 Tore
  • Beste Spieler: Pontus Wernerson Libäck 94 Punkte (33 Tore/61 Assists), Linus Wernerson Libäck 86 (32/54), Oula Uski 69 (28/41)
  • Größte Erfolge: Aufstieg in die Bundesliga 1979, Aufstieg in die DEL 2005, Meister Oberliga 2000, 2015 (West) und 2016 (Nord), Meister Regionalliga West 2022
 
 

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