Kein Wort zum Sport: Florian Hinterberger (Fußball)

Weiden in der Oberpfalz
09.06.2022 - 14:48 Uhr
OnetzPlus

In unserer wöchentlichen Rubrik verrät der ehemalige Fußballprofi, was er an Franz Beckenbauer schätzt, wieso er als Heranwachsender manchmal um 3 Uhr nachts aufgestanden ist und weshalb er sich einst über Heribert Faßbender geärgert hat.

Florian Hinterberger in seiner Zeit als Sportdirektor beim TSV 1860 München.

Er ist der vielleicht beste Fußballer, den die SpVgg Weiden jemals in ihren Reihen hatte: Florian Hinterberger. Der mittlerweile 63-Jährige blickt auf eine beeindruckende Karriere als Profi zurück. Mit Bayer 04 Leverkusen gewann er 1988 den Uefa-Cup, mit Fortuna Köln stand er im DFB-Pokal-Endspiel (1983). Weitere Stationen als Spieler waren die SpVgg Fürth und der TSV 1860 München. Bei den "Löwen" fungierte er bis 2014 drei Jahre lang als Sportdirektor, zuvor war der gebürtige Regensburger als Trainer unter anderem des Bayernligisten FC Starnberg unterwegs. Vor zwei Jahren hat der ehemalige Regensburger Domspatz Anekdoten seines Lebens veröffentlicht. Der Titel: "Er will halt nur Fußball spielen".

ONETZ: Wo möchten Sie gerne leben?

Florian Hinterberger: Dort, wo ich seit 21 Jahren lebe, in Tutzing am Starnberger See. Das ist der schönste Ort am See. Man hat oft schönes Wetter und ist sehr schnell zum Skifahren in den Bergen. Eine Alternative wären die Kanaren, vor allem Teneriffa. Ich mag das Klima dort, den ganzjährigen Frühling.

ONETZ: Worüber können Sie so richtig lachen?

Florian Hinterberger: Über schwarzen Humor und tolpatschige Haustiere. Ich hatte früher Hunde und Katzen, da gab es viele Szenen, bei denen man sich vor Lachen wegschmeißen konnte. Jetzt bekomme ich viel Besuch von Tieren des Nachbarn.

ONETZ: Was war Ihr erstes Auto?

Florian Hinterberger: Das war ein VW Scirocco in ockergelb. Den habe ich mir 1978 gekauft, und zwar sofort als ich den Führerschein hatte. Zum Teil haben ihn meine Eltern finanziert, den Rest steuerte ich bei mit Hilfe der Prämien, die es bei der SpVgg Weiden in der Bayernliga gab. Mit so einem Schlitten lag ich im Gymnasium, was die Bewunderung meiner Mitschüler betraf, natürlich sehr weit vorne.

ONETZ: Wer wollten Sie als Kind sein?

Florian Hinterberger: Da gab es zwei Idole, nämlich Franz Beckenbauer und Muhammad Ali. Von Beckenbauer hing ein Starschnitt in meinem Zimmer und bei Kämpfen von Ali bin ich um 3 Uhr nachts extra aufgestanden. Meine Eltern erlaubten das aber nur dann, wenn ich brav ein paar Stunden vorgeschlafen hatte.

ONETZ: Mit welchem Promi würden Sie gerne eine Tasse Kaffee trinken?

Florian Hinterberger: Mit Franz Beckenbauer. Ich kenne ihn ein bisschen und schätze ihn als phantastische Persönlichkeit. Er ist sehr umgänglich und hat viel Humor. Ich hoffe, dass es ihm gesundheitlich gut geht.

ONETZ: Welche App darf auf Ihrem Smartphone auf keinen Fall fehlen?

Florian Hinterberger: Das Smartphone war für mich am Anfang nur ein notwendiges Gerät, um zu kommunizieren. Mittlerweile schätze ich es als Freizeitutensil und große Hilfe. WhatsApp, lokale Apps über Tutzing und Umgebung sowie Fußball-Apps nutze ich am häufigsten.

ONETZ: Hotel oder Camping? Meer oder Berge? Wie sieht Ihr perfekter Urlaub aus?

Florian Hinterberger: Als Schüler habe ich öfters gezeltet. Da gab es doch bei Floß einen Weiher, wo man das ganz gut konnte, oder? Mittlerweile bin ich doch lieber in einem gemütlichen Hotel untergebracht. Im Sommer schätze ich einen Urlaub am Meer, im Winter die Skipisten in Garmisch oder Seefeld.

ONETZ: Welchen Traum würden Sie sich gerne erfüllen?

Florian Hinterberger: Jetzt wird's schwer. Den großen Traum habe ich nicht, weil ich durch den Fußball viel erlebt habe und rumgekommen bin. Gesund zu bleiben, mehr Zeit auf den Kanaren zu verbringen, das wären vielleicht zwei meiner Wünsche.

ONETZ: Angenommen mit dem Fußball hätte es nicht geklappt: In welcher Sportart würden Sie eine gute Figur abgeben?

Florian Hinterberger: Ich habe ja Sport studiert und deshalb auch ein gewisses Talent für Ballsportarten. Aber meine zweite Leidenschaft nach dem Fußball ist eindeutig das Skifahren. Ich war da in jungen Jahren zusammen mit Erich Dippl, damals Torwart bei der SpVgg Weiden, ganz schön wild unterwegs. Ich habe ihn damals "Kamikaze-Erich" genannt.

ONETZ: Wenn Sie sich ein Talent aussuchen könnten, welches wäre das?

Florian Hinterberger: Kürzlich habe ich im Minigolf gegen meine Freundin verloren. Da wäre auf jeden Fall noch Luft nach oben ... Nein, Spaß beiseite. Ich war in meinem Leben mit zwei Talenten gesegnet. Zum einen hatte ich ich als Kind eine besondere Stimme und war bei den Regensburger Domspatzen. Dort habe ich mir selbst das Gitarrespielen beigebracht. Und dann ist da noch die Begabung als Fußballer. Ich denke, mehr kann und sollte man nicht verlangen.

ONETZ: Welchen Satz mögen Sie überhaupt nicht?

Florian Hinterberger: Mittlerweile gibt es zwei Kommentare über mich, die zum Running Gag geworden sind. Bei der Fernsehübertragung des Uefa-Cup-Finalhinspiels 1988, das Bayer 04 Leverkusen mit 0:3 bei Espanyol Barcelona verlor, meinte Heribert Faßbender damals beim dritten Gegentor lapidar: "Hinterberger, etwas phlegmatisch." Und auch ein Spruch von Sponsor Hasan Ismaik ärgert mich heute noch. Als ich beim TSV 1860 München Sportdirektor war, fiel er mir in den Rücken und sagte: "We need a new Sportchef."

OnetzPlus
Amberg11.05.2022

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