Scheinbar nicht umsonst hätte es Neal Samanski vermutlich in die Finanzbranche verschlagen, sofern es mit dem Eishockey nicht zum täglich Broterwerb gereicht hätte. Wie aus der Pistole geschossen hatte er in der neuen Folge von "Powerplay – dem Eishockey-Podcast rund um die Blue Devils Weiden" die Antwort auf die Frage parat, welche Auswirkungen ein weiterer Scorerpunkt in den noch verbleibenden beiden Hauptrundenspielen auf seine persönliche Statistik hat. "Dann stehe ich bei 44 Punkten, genauso viele hatte ich in meiner bislang punktbesten Saison in Kanada bei den Powell River Kings", bewies der 24-Jährige, dass er sich mit (seinen) Zahlen auskennt.
18 Tore und 23 Assists sind aktuell der Beweis dafür, weshalb Trainer Sebastian Buchwieser und Sportlicher Leiter Jürgen Rumrich stets von einem "gefühlten Neuzugang, der uns sofort weiterhilft", geschwärmt haben, als die Sprache auf Samanski gekommen ist. Die Vorsaison hatte der gebürtige Erdinger verletzungsbedingt nahezu komplett verpasst, in der aktuellen Spielzeit absolvierte er bislang alle 46 Partien – und lieferte ab.
Fast eine Stunde auf der Strafbank
Bei seinem besagten Abstecher nach Kanada sammelte Samanski zudem satte 82 Strafminuten in 47 Einsätzen, ein Wert, den er im Weidener Trikot (vermutlich) nicht mehr erreichen wird. Aber auch so ist er mit bis dato 55 Minuten in der Kühlbox der "Strafzeitenkönig" bei den Blue Devils. "Ich glaube, das hängt ausschließlich mit meiner Körpergröße zusammen. Bei großen Spielern wird da etwas strenger geahndet, während die Referees bei kleineren Spielern mehr durchgehen lassen", flachste der 1,94 Meter lange Schlaks. Mit etwas mehr Ernsthaftigkeit sieht er in seiner Vorliebe fürs Forechecking und "zu Ende gefahrene Checks" den vielleicht etwas plausibleren Grund für seine Strafzeiten-Fülle.
Diese Spielweise will Samanski aber nicht als negativen Aspekt verstanden wissen: "Gerade in den Play-offs, wenn die Spielweise an sich härter wird, braucht eine Mannschaft Spieler, die in der Lage sind, zu jeder Zeit dagegenzuhalten. So verschafft man sich beim Gegner auch Respekt", merkte der Deutsch-Kanadier an, der es immer belustigt zur Kenntnis nimmt, wenn etwa bei Autogrammstunden versucht wird, mit ihm Englisch zu sprechen. "Mein Vater ist zwar Kanadier, ich habe auch einen kanadischen Pass, ich bin aber wie meine sechs Geschwister in Erding geboren."
Brüderliche Unterstützung
Sein jüngerer Bruder Joshua spielt aktuell in der DEL für die Straubing Tigers – mit der vollen Unterstützung aus Weiden: "So etwas wie Neid kennen wir nicht. Wir pushen uns immer gegenseitig. Und wenn wir uns daheim in Erding immer treffen, liefern wir uns immer schöne Duelle mit den Inlinern."
Und wer weiß: Vielleicht kreuzen sich die Wege der Brüder auch sportlich demnächst einmal. Zumindest an den DEL-2-Aufstieg der Blue Devils glaubt Neal Samanski felsenfest: "Wir können das in diesem Jahr packen." Wenn er weiterhin so fleißig Scorerpunkte sammelt und die beste Saison seiner noch jungen Karriere abliefert, kann Neal Samanski einen elementaren Beitrag zum Erreichen des großen Ziels leisten.
Zur Person: Das ist Neal Samanski
- Geboren am: 30. Dezember 1998 (24 Jahre jung)
- Geburtsort: Erding
- Nationalität: Deutsch-Kanadier
- Position: Stürmer
- Bisherige Vereine: EV Landshut, RB Hockey Academy (Österreich), Kemptville, Powell River Kings (beide Kanada), Iserlohn Roosters, seit 2020 bei den Blue Devils Weiden
- Aktuelle Saisonstatistik: alle 46 Spiele, 43 Punkte (18 Tore/23 Assists)
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