In dieser Verfassung ist der SpVgg SV Weiden der Klassenerhalt in der Bayernliga Nord über den Umweg Relegation auf jeden Fall zuzutrauen. Allerdings: Die Wasserwerkelf benötigt unbedingt mehr Konstanz über 90 Minuten. So wäre am Freitagabend mehr möglich gewesen als dem SC Feucht ein 3:3 (2:0)- Unentschieden abzutrotzen.
„Das war heute vor allem in der ersten Halbzeit ein ordentlicher Auftritt von uns, der Selbstvertrauen und Mut für die Relegation geben kann. Wir müssen aber unsere einfachen Fehler unbedingt abstellen“, sah Trainer Michael Riester Licht wie Schatten. Riester machte seine Ankündigung wahr, „in den verbleibenden Spielen etwas auszuprobieren“ und änderte seine Anfangsformation auf vier Positionen. Fabian Scharnagl startete zwischen den Pfosten und auch Mathias Heinl, Tobias Gerber und Hansly Malonga rückten in die Startelf. Moritz Zeitler agierte vorne rechts im Mittelfeld. Die Offensive war diesmal mit quirligen und schnellen Spielern anders aufgestellt als mit einem klassischen Stoßstürmer wie Josef Rodler oder Benjamin Werner, die beide nicht im Aufgebot standen.
Von Anfang an entwickelte sich ein schnelles Spiel, in dem Feucht die erste Torchance hatte, Heinl aber in letzter Sekunde auf der Linie rettete (9.). Die Gäste entfachten Druck nach vorne und die SpVgg SV hatte zunächst Mühe, um dagegen zu halten. „Es hat natürlich nach den Änderungen ein wenig gedauert, bis die Abstimmungen gepasst haben. Das hat man zu Beginn gemerkt“, so Riester. Tatsächlich hatten die Gäste kleinere Einschusschancen, bevor auch die Wasserwerkelf erstmals gefährlich wurde. Der in der Sturmspitze agierende Erol Özbay schob den Ball aus gut 16 Metern knapp am linken Pfosten vorbei (20.).
Es war der Beginn einer ausgeglichenen Phase, bis Zeitler seine neue Position gewinnbringend ausnutzte. Lukas Bauer überlistete mit einem Traumpass die komplette Gästeabwehr und Zeitler verwertete eiskalt zum 1:0 (39.). Nur wenig später legte die Wasserwerkelf nach. Özbay ließ im Mittelfeld drei Gegenspieler wie Fahnenstangen stehen und legte den Ball zum 2:0 (44.) in die rechte untere Ecke. Die Pausenführung war aufgrund der Leistungssteigerung und gnadenlosen Effektivität durchaus verdient.
Mit Pavel Panafidin und Florian Reich für Paul Weidhas und Malonga bekamen nach dem Wechsel weitere Akteure Spielpraxis. Reich führte sich nach wenigen Sekunden gut ein und hatte eine erste Chance. Nur wenig später nutzte Feucht einen Stellungsfehler in der Weidener Hintermannschaft, als Philipp Spießl alleine vor Scharnagl auftauchte und auf 2:1 verkürzte (50.). Heinl hätte nur kurz danach nach schöner Kombination mit Reich für den alten Torabstand sorgen können, was auch für Özbay mit drei guten Abschlüssen zutraf (51./52./53.). Das Tor machten aber wieder die Gäste, als Rukiqi goldrichtig stand und nach einem schnellen Konter aus kurzer Entfernung für die kalte Dusche sorgte (60.).
In Sachen Kampfgeist kann man der SpVgg SV aber in diesem Kalenderjahr absolut nichts vorwerfen. Nach einem schnellen Angriff über rechts narrte Reich im Strafraum zwei Gegenspieler und sah den besser postierten Niklas Lang, der aus acht Metern das 3:2 erzielte (83.). Für einen Sieg reichte das aber nicht, weil die Kugel über Umwege zu Hering gelangte, der zwei Minuten vor dem Ende den Ausgleich erzielte (88.) Am Samstag, 20. Mai, steht für die SpVgg SV Weiden das letzte Auswärtsspiel dieser Bayernligaspielzeit beim TSV Großbardorf an.
SpVgg SV Weiden – SC Feucht 3:3 (2:0)
SpVgg SV Weiden: Scharnagl – Heinl (69. Reil) , Behnke (71. Langendorf), Graf, Bauer, Lang, Gerber, Weidhas (46. Panafidin) , Malonga (46. Reich), Zeitler (69. Grünauer), Özbay
SC Feucht:Peterson – Ahmed (88. Ücüncü), Sormaz (83. Fleischmann), Spielbühler, Heinloth, Hering, Kussmann (77. Tekeser), Rukiqi, Weber, Spießl (72. Lukic), Höhenberger
Tore: 1:0 (39.) Moritz Zeitler, 2:0 (44.) Erol Özbay, 2:1 (51.) Philipp Spießl, 2:2 (60.) Leon Rukiqi, 3:2 (83.) Niklas Lang, 3:3 (88.) Max Hering - SR: Christopher Knauer (Isling) - Zuschauer:338
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